Der VfL Bochum ist zuhause gegen den VfL Wolfsburg ordentlich unter die Räder gekommen. 1:5 (0:3) war ein deutliches Ergebnis nach 90 Minuten. Kein Wunder, dass Trainer Thomas Letsch vor allem die defensive Leistung missfiel.
"Alle fünf Tore dürfen so nicht fallen." Seine Mannschaft habe Wolfsburg zu viele Räume gegeben, Zweikämpfe nur halbherzig geführt. "Wir machen immer wieder in Situationen Dinge, die zu Toren führen. Da machen wir es dem Gegner zu leicht."
Umgekehrt habe sich Bochum in der Offensive aber auch einige Situationen erarbeitet. "Es hat immer wieder gebrannt im Strafraum, aber das Ding muss halt auch mal rein."
Vom Spielverlauf sei das Ergebnis zur Pause daher zu hoch ausgefallen, aber Letsch weiß auch: "Am Schluss geht es darum, Tore zu schießen und unser Tor sauber zu verteidigen und das haben wir nicht gut gemacht."
Wenn ich diese Atmosphäre nehme, was wir im Stadion abgelaufen ist. Wenn wir das hinbekommen am Freitagabend gegen Dortmund. Dann müssen wir eben die Punkte holen, die wir gegen Wolfsburg nicht geholt haben.
Thomas Letsch
Durch die Bank war es eine erste Halbzeit zum Vergessen. Besonders unglücklich an diesem Nachmittag agierten aber die Außenverteidiger. "Ich tue mich schwer, einzelne Spieler herauszuheben, aber natürlich hatten wir auf der Position unsere Probleme." Jordi Osei-Tutu und Danilo Soares unterliefen vor den ersten beiden Gegentoren folgenschwere Fehler.
"Jordi hatte große Probleme und das, was wir trainiert und mit ihm besprochen haben, nicht auf den Platz gebracht wie es nötig ist." Geplant sei gewesen, den Gegner gegen den Ball zu spiegeln. Mit seiner Geschwindigkeit war der 24-Jährige in den Plänen prädestiniert dafür gewesen.
"Jordi ist für mich eher ein Offensivspieler als ein Rechtsverteidiger. Es war sicher nicht die glücklichste Entscheidung." Bereits nach 20 Minuten wurde er von Cristian Gamboa ersetzt. "Ich hab mich entschieden, Jordi zu bringen. Er hat es nicht so glücklich gespielt und darauf haben wir reagiert."
Nur an den Außenverteidigern möchte der 54-Jährige die Niederlage aber keinesfalls festmachen. "Das wäre mir zu billig. Wenn wir Dinge schlecht machen, bin ich der letzte der mit dem Finger auf irgendwen zeigt. Es hat halt nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt hatten." Bei allen Gegentoren habe Bochum entweder vorher klären können oder war eigentlich in Überzahl.
"Das ist das Ärgerliche: Wir haben es gezeigt, dass wir uns da verbessert haben und jetzt haben wir es wieder schlecht gemacht." Allerdings war es Letsch - bei aller berechtigter Kritik - ein Anliegen zu betonen, dass auf der anderen Seite ein Gegner mit Europa-Potenzial stand.
"Der VfL Bochum muss immer hundert Prozent geben, um den VfL Wolfsburg zu schlagen. Und wenn wir das nicht schaffen, reicht es nicht." Hoffnung, dass es im nächsten Heimspiel gegen Borussia Dortmund (28. April, 20:30 Uhr) besser wird, machte Letsch vor allem die Unterstützung der Zuschauer, die nach Abpfiff der Mannschaft Trost spendete.
"Wenn ich diese Atmosphäre nehme, was wir im Stadion abgelaufen ist. Wenn wir das hinbekommen am Freitagabend gegen Dortmund. Dann müssen wir eben die Punkte holen, die wir gegen Wolfsburg nicht geholt haben."